Tenkil Katastrophe

AUSSTELLUNG „TENKIL KATASTROPHE: ERINNERN, KONFRONTIEREN, HEILEN“ im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld in Frankfurt am Main

Die eindrucksvolle Ausstellung „TENKIL KATASTROPHE: ERINNERN, KONFRONTIEREN, HEILEN“ im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld in Frankfurt am Main ging am 30. Juli zu Ende und hinterließ eine tiefe emotionale Wirkung auf die mehr als 2600 BesucherInnen, die aus über 17 verschiedenen Ländern angereist waren. Die Ausstellung, die das Ziel hatte, das Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen der Tenkil-Katastrophe in der Türkei zu schärfen, zog BesucherInnen aus aller Welt an, die sich für Menschenrechte, Pressefreiheit und demokratische Werte einsetzen.

Während der Laufzeit der Ausstellung, die am 10. Juli 2023 öffnete, wurden vier Veranstaltungen als Teil des Begleitprogramms organisiert, die das Verständnis und die Diskussion über die Thematik vertieften:

„DIE TENKIL-KATASTROPHE: DIE AUSLÖSCHUNG ALLER MÖGLICHKEITEN AUF EIN FREIES LEBEN“- 10. Juli 2023

Die Eröffnungsveranstaltung bot einen eindrucksvollen Einblick in die schrecklichen Ereignisse der Tenkil-Katastrophe und verdeutlichte, wie sie für viele Menschen jede Möglichkeit auf ein Leben in Würde und Freiheit zunichtegemacht hat. HistorikerInnen, Zeitzeugen und ExpertInnen teilten ihre Erkenntnisse und persönlichen Erfahrungen, um das Publikum mit den verheerenden Auswirkungen dieser Tragödie zu konfrontieren.

Die Veranstaltung begann mit einer bewegenden musikalischen Einlage von zwei Jugendlichen, die aufgrund der Tenkil-Katastrophe selbst fliehen mussten. Anschließend bereicherten die Vorträge von Kazim Gündogan, einem Experten über die Verfolgung der AlevitInnen in der Türkei, Hozan Cane, einer deutsch-kurdischen Sängerin, Abdullah Demirbas, einem kurdischen Politiker, der aufgrund seiner prokurdischen politischen Arbeit ins Exil gehen musste, Zekiye Atac, die ihren Sohn aufgrund der Tenkil-Katastrophe verloren hat, sowie Dr. Helmut Dinse die Veranstaltung. 

Die Vorträge gaben einen tiefen Einblick in das Denken der türkischen Machthaber und haben die konkreten Folgen für die unterdrückten Gruppen in der Türkei verdeutlicht. Die klare Forderung nach mehr Aufklärungsarbeit und Solidaritätsbekundungen prägte den Ton des Abends, an dem mehr als 100 Personen teilnahmen.

Die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung war nicht nur eine Gelegenheit, die Tragödie der Tenkil-Katastrophe zu beleuchten, sondern auch ein Aufruf zur Solidarität und einem entschlossenen Einsatz für die Wahrung von Menschenrechten und Freiheit. Die emotionalen Beiträge der Vortragenden und die Teilnahme der BesucherInnen aus verschiedensten Hintergründen unterstreichen die Bedeutung, dieses düstere Kapitel der Geschichte nicht zu vergessen und gemeinsam für eine gerechtere Welt einzutreten.

Begleitprogramm der Ausstellung:

„DIE AUSWIRKUNGEN DER TENKIL-KATASTROPHE AUF DIE GÜLEN-BEWEGUNG – AUCH AUS STEINEN, DIE EINEM IN DEN WEG GELEGT WERDEN, KANN MAN ETWAS SCHÖNES BAUEN.“-15. Juli 2023

“FILMSCREENING: Dokumentarfilm INVISIBLE mit Gonca Kara- 15. Juli 2023”

„AUSTAUSCH VON FRANK ÜBERALL, DEM VORSITZENDEN DES DJV, MIT EXIL-JOURNALISTINNEN“-22. Juli 2023:

„MEDIEN UND JUSTIZ IN DER TENKIL KATASTROPHE“-22. Juli 2023: 

Die Ausstellung und ihre begleitenden Veranstaltungen haben eine lebendige Diskussion angeregt und die BesucherInnen dazu ermutigt, sich aktiv für die Verteidigung der Menschenrechte einzusetzen und für eine transparente und gerechte Gesellschaft einzustehen.

Wir möchten unseren herzlichen Dank an alle BesucherInnen, UnterstützerInnen und Mitwirkenden aussprechen, die dazu beigetragen haben, dass diese Ausstellung zu einem bedeutenden Ereignis wurde und eine wichtige Botschaft in die Welt hinausgetragen hat. Möge die Konfrontation und die Aufklärung die Tenkil-Katastrophe uns weiterhin daran erinnern, dass wir gemeinsam für eine Welt kämpfen müssen, in der Menschenrechte und Pressefreiheit geschützt sind, und in der jede Stimme Gehör findet.

Wir, als Überlebende der Tenkil-Katastrophe, sind der Überzeugung, dass das Mindeste, was wir zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen beitragen können, darin besteht, sicherzustellen, dass die Opfer nicht vergessen werden. Eine lebendige Erinnerung und Konfrontation kann nicht nur auf geistiger Ebene und mit Worten stattfinden, sondern muss auch die Herzen und Seelen insbesondere von jungen Menschen erreichen.

Wir möchten uns an dieser Stelle insbesondere bei unseren jungen Ehrenamtlichen bedanken, ohne deren Unterstützung und Hingabe wir niemals diese Ausstellung in dieser Form bewerkstelligen könnten.

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Das Tenkil Museum ist eine Erinnerung an das schreckliche Potenzial der Menschheit für Gewalt und unmenschliche Handlungen.

Die Opfer, die unter der systematischen Unterdrückung der derzeitigen türkischen Regierung leiden, verwenden den Begriff TENKİL um diese Menschenjagd zu beschreiben.

TENKİL bedeutet wörtlich systematische Unterdrückung, Ausgrenzung, Vertreibung, Auslöschung und Entfernung aus dem öffentlichen Raum sowie Ausrottung.

Um es bildlich zu beschreiben: TENKİL ist das vollständige Verschwinden von allen Möglichkeiten, so dass eine Person keine Wurzeln mehr schlagen und keine Früchte mehr tragen kann.