Das Tenkil Museum ist eine Erinnerung an das schreckliche Potenzial der Menschheit für Gewalt und unmenschliche Handlungen.
Die Opfer, die unter der systematischen Unterdrückung der derzeitigen türkischen Regierung leiden, verwenden den Begriff TENKİL um diese Menschenjagd zu beschreiben.
TENKİL bedeutet wörtlich systematische Unterdrückung, Ausgrenzung, Vertreibung, Auslöschung und Entfernung aus dem öffentlichen Raum sowie Ausrottung.
Um es bildlich zu beschreiben: TENKİL ist das vollständige Verschwinden von allen Möglichkeiten, so dass eine Person keine Wurzeln mehr schlagen und keine Früchte mehr tragen kann.
Wir- als Menschen, die dieser Unterdrückung in der Tenkil-Katastrophe entkommen sind- haben es zu unserer Aufgabe gemacht, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, dass Menschen nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ihrer Rechte beraubt, vertrieben und getötet wurden und immer noch werden. Das Tenkil Museum ist das Ergebnis unserer Verantwortung.
Gerechtigkeit kann nur dann möglich sein, wenn das Leid, das erlitten wurde, anerkannt wird und man sich gesellschaftlich mit dem Geschehenen auseinandersetzt.
Mit mehr als 700 Habseligkeiten der Opfer beabsichtigt das Tenkil Museum die Geschichten der Opfer zu erzählen, um ihr Leid und ihre Verluste zu verstehen.
Als Tenkil Museum sind wir uns bewusst, dass unsere Verantwortung gegenüber den Opfern, den Verstorbenen, ihren Familien und Kindern sich nicht nur auf die Tenkil-Katastrophe innerhalb der Grenzen der Türkei beschränkt. Es ist unsere Verantwortung gegenüber der gesamten Menschheit, die Menschen über die TENKIL-Katastrophe aufzuklären, um zu verhindern, dass sich diese schrecklichen Ereignisse weltweit an anderen Orten wiederholen.
- 20131 Dezember 2013Gründungsidee wird geboren
Die Entmenschlichungskampagne der türkischen Regierung gegen die Gülen-Bewegung beginnt die Öffentlichkeit stark zu beeinflussen.
Initiation der Initiative durch mutige JournalistInnen, die während des Entmenschlichungsprozesses in der Türkei Rechtsverletzungen erlebt haben.
Die Idee, ein Museum zu gründen, um diese systematischen Rechtsverletzungen in die Geschichte einzubeziehen, wird geboren. - 1 Juli 2014Fortsetzung der Initiative2014
Trotz der Gefahren und Durchsuchungsbefehle gegen die beteiligten JournalistInnen wird die Initiative in den folgenden Jahren fortgesetzt.
Die JournalistInnen sammeln weiterhin Relikte, Habseligkeiten und Beweise im Zusammenhang mit dem Entmenschlichungsprozess.
- 201615 Juli 2016Nach den Ereignissen vom 15. Juli 2016
Die Tenkil-Katastrophe erreicht mit dem Putschversuch seinen narrativen Höhepunkt. Die Initiative wird erweitert, insbesondere durch die Beteiligung von ExiljournalistInnen, die ins Ausland geflohen sind.
Besondere Aufmerksamkeit wird den Habseligkeiten der Opfer der Tenkil-Katastrophe geschenkt, die ihr Leben verloren haben.
Beteiligung von Menschen mit persönlichen Verlusten:
Menschen, die selbst schmerzhafte Verluste im Zusammenhang mit dem Entmenschlichungsprozess erlitten haben, übernehmen die Verantwortung für die Initiative und beteiligen sich aktiv daran. - 18 März 2019Die ersten Tenkil-Ausstellungen2019
Erste Ausstellung: 18.-21. März 2019, Brüssel (Belgien)
Zweite Ausstellung: 09. April 2019 im Europäischen Parlament in Brüssel (Belgien)
Dritte Ausstellung: 01.-10. November 2019 in Limburg (Belgien)
Vierte Ausstellung: 13.-15. Dezember 2019 im Kassel (Deutschland) - 20201 November 2020Gründung des Tenkil Museum e.V.
Im November 2020 wird der Tenkil Museum e.V. als gemeinnütziger Verein in Frankfurt am Main gegründet.
Der Vorstand besteht aus Tülay Açıkkollu, Gonca Kara, Halit Soylu, Fatih Uğur, Murat Akçabay und Yasemin Aydın.
- 1 Oktober 2023Gegenwart2023
Der Verein hat im Laufe der Zeit insgesamt 792 Habseligkeiten von insgesamt 67 Opfern der Tenkil Katastrophe in seine Sammlung aufgenommen und ist auf der Suche geeigneter Räumlichkeiten in Frankfurt am Main um eine Dauerausstellung zu eröffnen.