Chronologıe Der Enthumanısıerungskampagne

  • Dezember 2013:

Die Verfolgung der Bewegung, die von dem islamischen Gelehrten Fethullah Gülen inspiriert wurde, nahm 2013 mit einer Korruptionsaffäre ihren Anfang. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei deckten dabei ein enormes Ausmaß an Korruption auf, an der sowohl Erdogan als auch andere Mitglieder der AKP-Partei beteiligt waren. Für die islamistische AKP-Regierung und Erdogan selbst war es unerträglich, dass eine andere muslimische Gruppierung es wagte, ihnen die Stirn zu bieten und ihre Machenschaften zu kritisieren.

  • Dezember 2013:

Erdogan kritisiert die Bewegung zum ersten Mal öffentlich ,,Parallel-Struktur“

  • 2014 wurde der Kampf mit der ,,Parallel-Struktur“ zur Hauptagenda der türkischen Regierung
  • Ab März 2014 wurde es für viele Menschen in der Hizmet-Bewegung unangenehm, öffentlich die Schriften von Gülen zu lesen, da sie mit Beschimpfungen und ähnlichen negativen Reaktionen rechnen mussten.
  • Wiederholt rief Erdogan dazu auf, gegen die sogenannte Parallelstruktur zu kämpfen und bezeichnete die Bewegung als „Krebsgeschwür“ und als eine erhebliche Sicherheitsbedrohung für den Staat. Das Bild des Staatsfeindes Nr. 1 wird von Erdogan klar umrissen und die Gülen-Bewegung erfährt strukturelle Diskriminierung.
  • Am 2. Januar 2015  wurde im Nationalen Sicherheitsrat (MGK) die Bezeichnung ,,Parallel-Staat-Struktur“ (PDY)  in das Nationale Sicherheitsdokument aufgenommen.
    • Ab diesem Zeitpunkt wurden Gülens Schriften für den Staat illegal, jedoch war es nicht einfach, einen Gelehrten (und die von ihm inspirierte Bewegung), der über 40 Jahre lang aktiv publiziert hatte und Menschen für den soziale Gerechtigkeit mobilisierte, von einem Tag auf den anderen vollständig zu kriminalisieren
  • Am 30. November 2015 verwendete  Erdogan zum ersten Mal eine neue Bezeichnung für die Bewegung ,,eine illegale Struktur in einer legalen Form/ Maske“ bei einem TV-Programm des Senders ATV.
  • Erdogan war entschlossen, die Bewegung als Terrororganisation zu verk√ºnden- jenseits der Tatsache, dass die Mitglieder der Bewegung in ihrer 40-j√§hrigen Existenz niemals gewalttätig gewesen sind und auch angesichts der nun mehr als sieben Jahren andauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die gegen sie verübt werden, ihre in ihren Werten verwurzelte Gewaltlosigkeit unter Beweis gestellt haben
  • am 30. Mai 2016 vom Kabinett der Beschluss gefasst, die Bewegung als ,,Fethullahistische Terror Organisation“ (FETÖ) zu definieren, was den Höhepunkt der Diffamierung bezüglich des staatlichen Enthumanisierungs-Narrativs darstellt, der mit der ,,Parallel-Struktur“ begonnen hatte
  • Die Bewegung wird in dieser Zeitspanne kollektiv mit mehr als 400 ,,Bezeichnungen“ seitens Erdogan- dem höchsten Machtinhaber der Türkei- öffentlich beschimpft- eine kleine Auswahl:
    • Blutsauger, blutsaugende Vampire, Staatsfeinde, Krebsgeschwüre, Ungläubige, Staatsverräter, Terroristen, Leichenschänder, Viren, Agenten des Westens, Söhne Israels, Putschisten
  • Juli 2016. Ein gescheiterter Putschversuch ereignet sich. Die Umstände sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Die Forderungen nach unabhängigen Untersuchungen werden von der Regierung ignoriert. Bei dem Putschversuch verloren über 200 Menschen ihr Leben. Präsident Erdogan bezeichnet den Putsch als „Gottes Segen“ und nutzt die Ereignisse als Vorwand für eine umfassende Verfolgung der Bewegung.

Die Hassreden und die Entmenschlichungskampagnen seitens der türkischen Regierung gegen die Gülen-Bewegung zeigen nun ihre Wirkung: In derselben Nacht beschuldigt Präsident Erdogan die Bewegung, ohne jegliche Beweise oder Ermittlungen. Von diesem Zeitpunkt an werden nicht nur alle, die irgendeine Verbindung zur Gülen-Bewegung haben, sondern auch diejenigen, die es ablehnen, sie als Terroristen zu bezeichnen, verfolgt und müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Repression erreicht ab diesem Punkt unvorstellbare Ausmaße, und eine Schreckensherrschaft ist etabliert.

Die Tenkil-Katastrophe ereignet sich vor aller Augen, doch die Gesellschaft schweigt.
Die Entmenschlichungskampagne hat seit zehn Jahren nichts an seiner Intensität verloren.

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Das Tenkil Museum ist eine Erinnerung an das schreckliche Potenzial der Menschheit für Gewalt und unmenschliche Handlungen.

Die Opfer, die unter der systematischen Unterdrückung der derzeitigen türkischen Regierung leiden, verwenden den Begriff TENKİL um diese Menschenjagd zu beschreiben.

TENKİL bedeutet wörtlich systematische Unterdrückung, Ausgrenzung, Vertreibung, Auslöschung und Entfernung aus dem öffentlichen Raum sowie Ausrottung.

Um es bildlich zu beschreiben: TENKİL ist das vollständige Verschwinden von allen Möglichkeiten, so dass eine Person keine Wurzeln mehr schlagen und keine Früchte mehr tragen kann.